[MATTER] Die ersten Produkte, die mit dem Matter-Standard kompatibel sind, wurden auf der CES 2022 angekündigt. Sie können unabhängig von ihrer Marke miteinander ausgetauscht werden.
Was ist da los?
Matter ist ein Standard, der darauf abzielt, die Installation und Konfiguration von vernetzten Objekten in der Hausautomation zu vereinfachen und die Kompatibilität zwischen ihnen sowie mit den Diensten von Sprachassistenten sicherzustellen. Die Produkte haben eine gemeinsame Kommunikationssprache mit Matter. Der Standard wurde Ende 2019 als Connected Home over IP (CHIP) von Amazon, Apple und Google in Partnerschaft mit der Zigbee Alliance (jetzt Connectivity Standards Alliance, CSA) eingeführt.
Bei welchen Protokollen funktioniert die Substanz?
Das Material basiert auf dem Internetprotokoll (IP), um eine Ebene der Interoperabilität zu gewährleisten, und wird auf dem 2,4-GHz-Frequenzband betrieben. Es funktioniert nur in IPv6. Daher sind Objekte, die mit IPv4-Adressen verbunden sind, nicht kompatibel. Die Geräte werden Bluetooth Low Energy verwenden, um im Matter-Netzwerk zu funktionieren. Dann kommunizieren sie über WLAN oder Ethernet für Anwendungen mit hoher Bandbreite und über Thread für Anwendungen mit geringer Bandbreite. Der Standard wird auch Blockchain verwenden, um den Geräteursprung und die Hardwaresicherheit zu authentifizieren. Sicherheit muss per Design integriert werden. Das Material wird eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung von Daten zwischen Geräten und zwischen Geräten und der Cloud enthalten. Die Cloud-zu-Cloud-Kommunikation zwischen Objekten wird weiterhin ohne die Verwendung des Standards möglich sein.
Welche IoT-Produkte sind interessant?
Um zu funktionieren, benötigt das Material physische und Transportschichten (Ethernet, Wi-Fi, Thread, siehe oben), die in der Lage sind, IP zu übertragen. Die ersten Produktspezifikationen für die Geräte wurden im Mai 2021 genehmigt und den Mitgliedern zum Testen einer Vielzahl von Produkten vorgelegt, von intelligenten Glühbirnen bis hin zu Jalousien, Lüftungs- und Sicherheitssystemen oder vernetzten Schlössern. Das SDK wird im zweiten Quartal 2022 verfügbar sein.
Wer ist an der Einführung von Matter beteiligt?
Matter wurde von Amazon, Apple und Google in Partnerschaft mit der CSA, früher bekannt als Zigbee Alliance, ins Leben gerufen. Letzteres umfasst fast 220 Smart-Home-Unternehmen, die zusammenarbeiten, um die Interoperabilität von Heimautomatisierungsplattformen zu verbessern. Verbandsmitglieder, die sich an der Formulierung von Spezifikationen beteiligen möchten, können sich an Arbeitsgruppen beteiligen. So finden wir in den Arbeitsgruppen Mitglieder von Ikea, Legrand, NXP Semiconductors, Resideo, Samsung SmartThings, Schneider Electric, Signify (ehemals Philips Lighting), Silicon Labs, Somfy, NodOn, Wulian …
Problem auf github
Matter ist ein Open-Source-Standard, den jedes IoT-Unternehmen frei implementieren kann. Der Standard sowie die Entwicklung und Wartung unterstützender Tools werden über die Open-Source-Plattform Github implementiert. Seit März 2020 haben Beiträge Antworten auf 182 der 291 diskutierten Themen ermöglicht, so die im April 2021 von Kevin Boe, Senior Director of Products bei Google, Teil des Projektmanagements, bereitgestellten Zahlen.
Egal in Netatmo
Netatmo stellte auf der CES 2022 sein erstes Matter-Produkt vor: einen intelligenten Sicherheitssensor. Ausgestattet mit
Kontaktsensor und Infrarot-Bewegungsmelder, dieses verbundene Objekt soll den Benutzer darauf aufmerksam machen, eine Tür oder ein Fenster zu öffnen. Mit Matter kann es mit vielen anderen vernetzten Produkten unabhängig von ihrer Marke interagieren und beispielsweise Heizungen oder Lichter einschalten, wenn eine Präsenz erkannt wird.
Dieses Problem bei Infineon
Infineon Technologies, ein deutscher Halbleiterhersteller, ist 2020 dem CHIP-Projekt beigetreten (das inzwischen bedeutend geworden ist) und hat sich aktiv in Sicherheitsarbeitsgruppen eingebracht. Seine Teams arbeiteten speziell an kryptografischen Grundlagen für die Geräteverschlüsselung, -authentifizierung und -integrität sowie an den Sicherheitszertifizierungsanforderungen für Smart-Home-Geräte. Infineon Technologies hat außerdem im Oktober 2020 ein Benchmarking-Kit für den Raspberry Pi auf den Markt gebracht.
Was sind die Auswirkungen für die Verbraucher?
Mit diesem Projekt wollen Apple, Amazon und Google das Nutzererlebnis ihrer Kunden verbessern, indem sie vernetzte, bisher nicht miteinander kompatible Objekte in ihrem Ökosystem miteinander kommunizieren lassen. Verbraucher müssen sich nicht mehr fragen, ob ihr Thermostat mit Lichtschaltern funktioniert oder ob ihr Telefon mit ihren Türschlössern kommuniziert.